THEATER Schüler proben Musical
NORDEN – Schüler des Ulrichsgymnasiums (UGN) in Norden üben derzeit ihr neues Musical. Sinnfreie Zungenbrecher, Liebesschwüre und Streitgespräche, laut geschrien von 20 Jugendlichen im Norddeicher Jachthafen – Touristen und Einheimische, die kurz vor Ostern einen ruhigen Deichspaziergang machen wollten, müssen sich schon sehr gewundert haben. Wenn sie nachfragten, waren sie dann aber einigermaßen beruhigt, handelte es sich doch nur um eine Probe zur Vorbereitung des diesjährigen Musicals des Ulrichsgymnasiums.
Die Schüler sollten üben, so laut zu sprechen, dass sie im Norder Theater auch noch in der letzten Reihe gut verstanden würden. Ob diese Übungen erfolgreich waren, sollte sich dann am darauf folgenden Probenwochenende zeigen. Dort kamen erstmals alle Verantwortlichen, ob Sänger oder Bühnenbildner zusammen, um eine erste Ahnung davon zu bekommen, wie das fertige Musical aussehen könnte. Das erste Aufeinandertreffen lässt Erfreuliches erahnen: Tänzerinnen in Gefängniskleidung stürmten auf die provisorische Bühne in der Mensa und legten zu Elvis Presleys „Jailhouse Rock“ eine flotte Sohle aufs Parkett und ein Elvis-Song jagte den nächsten. Zwischendurch wurde viel gelacht, weil es noch so einige Pannen gab. Der Text wurde größtenteils noch abgelesen, beim Chor saß noch nicht jeder Ton, Tänze waren nicht zu Ende choreografiert und die Band hatte einige Stücke noch gar nicht geprobt. Das tat der guten Stimmung keinen Abbruch, denn die Handlung des Musicals „All shook up“ ist angelehnt an die ebenfalls etwas überdrehte Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“.
Das Stück spielt in den 50er-Jahren irgendwo im Mittleren Westen der USA, in einer prüden Zeit, in der die Bürgermeisterin ein strenges Regiment führt. In diese Atmosphäre platzt Chad, ein vorbestrafter hüftenschwingender Tunichtgut, der die Stadt so richtig aufmischt. Dabei kommt es natürlich zu den absurdesten Verwicklungen, bis sich am Schluss in einem fetzigen Rock’n’Roll-Finale alles in Wohlgefallen auflöst. Die Jugendlichen haben Spaß, die verrückte Handlung in die Tat umzusetzen und meistens sprachen sie auch laut genug – wie am Deich geübt. Wie die Teilnehmer dann am Schluss miteinander harmonieren, wird sich bei den vier Aufführungen am 1.,2., 3. und 4. Juni zeigen. Karten gibt es ab Anfang Mai bei den bekannten Vorverkaufsstellen.
Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 19.04.2016, Seite 5.