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Latein - Woher kommt die Sprache?

Latein und die Sprachen heute

Rätsel 1: Latein und Deutsch

Alltag: Wie lebten die Römer?

Lateinunterricht - Was macht man da?

Rätsel 2: Lateinische Grammatik

Das Geheimnis wird gelüftet!

 

 

Salve Mein Besuch stammt aus Rom. Das sei nicht ganz so ungewöhnlich, meinst Du, schließlich sei Rom eine große Stadt in Italien? Na ja, Claudius allerdings kommt nicht nur aus der Stadt Rom, sondern auch noch aus einer anderen Zeit: Er ist vor rund 2077 Jahren geboren worden, im Jahr 56 v. Chr. (= vor Christi Geburt). Wie wir uns kennengelernt haben? Und warum er noch so jung aussieht? Das ist zunächst ein Geheimnis; ich verrate es Dir später!

Du wunderst Dich vielleicht, warum er so komisch spricht. Claudius spricht Latein, die Sprache der antiken Römer! Heute spricht man diese Sprache kaum noch und es gibt nur noch wenige Menschen, die Latein fließend sprechen können. Aber es existiert noch ein Mini-Staat in der Welt, in dem Latein Amtssprache ist: der Vatikan. Und rate einmal, wo der sich befindet... Genau! In Rom!

Im Auftrag des Vatikans werden auch moderne Begriffe, wie z.B. „Fernseher“ (= televisorium) ins Lateinische übertragen. Aber ich schweife ab...

HeuteCIMG2461 gibt es also nur noch einen Mini-Staat, in dem Latein offiziell gesprochen und geschrieben wird. Früher wurde in ziemlich vielen Ländern Latein gesprochen und geschrieben, z.B. im heutigen England, Frankreich, Spanien, dem Balkan, Griechenland, der Türkei, dem Irak, Israel, Ägypten... Diese Länder haben die Römer zum größten Teil mit ihren gut gerüsteten Legionen erobert. Das hatte Folgen für unsere Sprachen heute: Aus der lateinischen Sprache entwickelten sich nach dem Untergang des Römischen Reichs um 500 n. Chr. viele neue Sprachen, wie z.B. Spanisch, Französisch, Rumänisch, aber auch die deutsche und englische Sprache wurden sehr von der lateinischen Sprache beeinflusst. Woran man das merkt? Hier ein Beispiel:

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Klasse, oder? Claudius berichtet, dass er durch seine Lateinkenntnisse vieles aus anderen Sprachen versteht. Wie praktisch!

Schau´ mal, welche deutschen Wörter aus dem Lateinischen kommen:

 

Claudius sagtvorstellung romer highres allerdings, dass er nicht deshalb so gerne im antiken Rom lebt, weil das Römische Reich so groß und mächtig ist. Er schwärmt vielmehr von den ganzen technischen Errungenschaften, die sein Alltagsleben so angenehm machen: Durch die Aquädukte haben er und seine Familie immer frisches Wasser, in großen Badeanstalten (Thermen) kann er schwimmen, Sport treiben, lesen, in die Sauna gehen, auf breiten gepflasterten Straßen kann er mit seiner Familie in alle Teile der reisen, im Circus Maximus kann er manchmal spannende Wagenrennen erleben, in den Toiletten (latrinae) gibt es fließendes Wasser und überhaupt findet er, dass das antike Rom die schönste und spannendste Stadt der Welt ist. Naja, die Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen sind nicht so mein Geschmack. Ich würde aber gerne einmal sehen, wie das Kolosseum für das Nachstellen großer Seeschlachten geflutet wurde. Offen gestanden, auch die Vorstellung, neben anderen Menschen auf der Toilette zu sitzen und dann vielleicht auch noch Smalltalk zu betreiben, finde ich nicht so toll. Aber das habe ich Claudius noch nicht gesagt; er ist so stolz auf "sein modernes Rom".

Du meinst, ich komme vom Thema ab?

Keineswegs! Denn wenn man Latein lernt, beschäftigt man sich auch mit der Geschichte und dem Alltagsleben der Römer. Aber Du hast auch recht: Zur Sprache selbst habe ich noch nicht so viel gesagt. Ich lerne jetzt selbst seit knapp drei Jahren Latein. Im Lateinunterricht sprechen wir vor allem deutsch. Wir übersetzen spannende Lektionstexte mit Geschichten rund um den Alltag, der Geschichte und der Mythologie der Römer. Hier sprechen wir auch über die Gründungsgeschichte von Rom. Kennst Du sie? Sie handelt von Zwillingen: Romulus und Remus. Manchmal ist das Übersetzen wie eine anspruchsvolle Logik- oder Knobelaufgabe. Natürlich müssen wir auch Vokabeln und Grammatik lernen und üben - wie in jeder anderen Fremdsprache auch!

Claudius meint, dass wir noch ein etwas kniffligeres Latein-Rätsel zur Grammatik für Dich erstellen sollten. Wir überlegten hin und her. Als Claudius sagt: "Wir brauchen gutes EXEMPLUM!", korrigierte ich ihn sofort: "Du meinst ein gutes EXEMPLUM, also Beispiel." Heureka! Wir hatten es gefunden: Die antiken Römer kannten keine Artikel vor den Hauptwörtern, also weder "der, die das" noch "einer, eine, eines". Woher wussten sie denn dann, ob ein Begriff weiblich (z.B. die Kamera), männlich (z.B. der Vogel) oder sächlich (z.B. das Trampolin) war?

Findest Du es heraus?

 

Gar nicht so leicht, oder? Die Römer erkannten das Geschlecht von Wörter also an der Endung. Dadurch sind lateinische Sätze auch meistens kürzer als die deutschen: Die antiken Römer brauchten ja auch weniger Wörter! Du jedenfalls hast jetzt schon eine sehr wichtige Regel für den Lateinunterricht gelernt: Super!

Welche Frage gibt es nun noch zu klären? Ach ja, ich wollte Dir noch das Geheimnis erzählen, wie ich Claudius kennengelernt habe. Wie bitte? Du meinst, da habe sich jemand verkleidet? Also wirklich! Nein, ich habe tatsächlich etwas Unglaubliches erlebt. Die Latein-Theater/Film-AG des Ulrichsgymnasiums ist mein Zeuge. Frau Pahlow und Herr Lippert, zwei Lateinlehrer der Schule, waren auch dabei. Ich erzähle Dir die Geschichte:

Comic

 

Ich hoffe, dass Du nun einen kleinen Einblick in die lateinische Sprache gewinnen konntest. Es wäre schön, wenn wir uns bald am Ulrichsgymnasium und noch besser: im Lateinunterricht wiedersehen!

VALETE!

 

 

Pa