WORKSHOP Schüler aus Spanien und Polen eine Woche lang zu Gast bei Norder Gymnasiasten
Gestern begann das Programm des einwöchigen Projekts in Norden. Besuch in Polen steht für Zehntklässler noch an.
NORDEN/AJ –„Wo Freundschaft besteht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Konflikte entstehen sehr gering.“ Diese Worte hat Bürgermeisterin Barbara Schlag gestern an Schüler aus Spanien und Polen gerichtet, die im Rahmen des Erasmus-Workshops Kulturelles Erbe – Kulturelle Identität (Heritage: European Identity) in Norden sind.

Am Sonntagabend sind die 20 ausländischen Schüler in Norden angekommen und wurden von ihren Partnern, 20 Schüler des zehnten und elften Jahrganges des Ulrichsgymnasiums, begrüßt worden. Bei ihren Partnern werden die Polen und die Spanier auch eine Woche lang wohnen und dadurch die ostfriesische Lebensweise und Norden selbst kennenlernen.
Der erste Punkt auf dem Programm des Workshops war ein Besuch im Rathaus, wo die jungen Menschen von der Bürgermeisterin Barbara Schlag willkommen geheißen wurden. Mit einem gemeinsamen „guten Tag“ begrüßten die Teilnehmer die Bürgermeisterin und stellten somit unter Beweis, dass sie schon ein wenig Deutsch gelernt hatten. Bei Tee und Krinthstuut erklärte Schlag, dass man hier in Ostfriesland zur Begrüßung häufig „Moin“ sage. Gleich darauf erschall ein Chor aus 20 Stimmen, die ebenfalls ein „Moin“ erklingen ließen. Die Partner der ausländischen Schüler waren nicht mit bei dem Termin. „Das wäre zu viel gewesen. So viel Platz haben wir hier ja nicht“, erklärte eine der Koordinatoren des Projekts, Astrid Willamowski.
Schlag erzählte den jungen Männern und Frauen ein paar Besonderheiten der Stadt Norden und Ostfrieslands. Alles was Schlag erzählte, wurde von Willamowski ins Englische übersetzt. Die Beteiligten hoffen dass durch diesen Workshop länderübergreifend neue Freundschaften geschmiedet werden und Konflikten und Vorurteilen entgegengewirkt werden kann.
Der Workshop wird von der EU gefördert. Somit wird von den Schülern, anders als bei einem Schüleraustausch, kein Beitrag fällig, den diese erbringen müssten, um teilzunehmen. Im Zuge dieses Projekts werden zehn Schüler aus Norden im Laufe des Jahres nach Posen in Polen reisen, um ihre Partner dort zu besuchen und das Leben in Polen ein wenig kennenzulernen. Die Schüler, die einen spanischen Partner haben, waren im Februar schon in deren Heimatstadt Andújar zu Gast.
Neben dem Vergnügen, wie anstehende Wattwanderungen, Fischkutterfahrten und Museumsbesuche, müssen die Schüler auch zusammen arbeiten. In Kleingruppen, bestehend aus zwei Nordern und jeweils einem Polen und Spanier, müssen Beiträge verfasst werden, die am Ende der Woche vorgestellt werden. Zu jeder Aktivität wird eine Reportage in Zusammenarbeit der Kleingruppe geschrieben und optional ein kleiner Videomitschnitt dazugestellt. Zudem werden die Spanier und die Polen von einem Musiklehrer des Ulrichsgymnasiums typisch deutsche Lieder beigebracht bekommen und diese ebenfalls am Ende der Woche vorsingen.
„Auch wenn so eine Woche für die Lehrer sehr anstrengend sein kann und viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt, hoffe ich, dass ihr Ostfriesland ein bisschen kennenlernen könnt und es euch hier gefällt“, sagte Schlag abschließend zu der Schülergruppe.

Entnommen aus dem Ostfriesichen Kurier vom 12.04.2016, Seite 4.