AKTION Schüler des Norder Ulrichsgymnasiums verkaufen Kalender – Fünf Euro sind direkte Spende
Initiative des Lehrers Jörg W. Rademacher. Nina Drüke steuerte die Zeichnungen bei.
NORDEN/ISH – Nicht nur über Flucht und Völkerwanderung reden und diskutieren, sondern aktiv etwas tun – das wollen Schüler des Norder Ulrichsgymnasiums (UGN) mit Unterstützung ihres Lehrers Jörg W. Rademacher.
Deshalb verkaufen sie in diesen Tagen einen Kalender mit Aphorismen von Oscar Wilde und Zeichnungen von Nina Drüke zugunsten der Flüchtlingshilfe in Ostfriesland.
Die Initiative zu der Aktion stammt von Rademacher. Seit 25 Jahren, erzählt er, beschäftige er sich mit Oscar Wilde, hat über den irischen Lyriker, Romanautor und Dramatiker ein Buch geschrieben, auch seinen einzigen Roman („Das Bildnis des Dorian Gray“) übersetzt. Schon im letzten Jahr brachte Rademacher einen ersten Kalender auf den Markt – mit der Bitte des vertreibenden Buchhändlers, für den nächsten doch ein paar Bilder mit einzufügen.
Entsprechend ging Rademacher für das neue Werk die Sache komplexer an. Mit Nina Drüke gewann er eine ehemalige Schülerin des Norder Ulrichsgymnasiums für die Zeichnungen. Drüke ist künstlerisch aktiv – hat im Anschluss ans Abitur ein freiwilliges Jahr an der Kunstschule absolviert und studiert jetzt Design.
Mit Schülern seines Seminarfachs hat Rademacher zudem das Thema „Wandern und übersetzen“ im Hinblick auf die augenblicklichen Flüchtlingsströme intensiv erarbeitet. Und die Klasse 9f, die die Kartons mit den fertigen Kalendern gestern öffnete, um die ersten Exemplare zu verkaufen und sich selbst zu sichern, hat vorab einen kritischen Blick auf die Ausgabe geworfen, noch mal letzte Änderungen eingearbeitet und Verbesserungsvorschläge gemacht. Die sind mittlerweile alle umgesetzt, sodass Oscar Wildes Aphorismen, die in englischer und deutscher Sprache im Kalender abgedruckt sind, jetzt auf möglichst viele Abnehmer warten.
Jörg W. Rademacher hat das Projekt vorab aus eigener Tasche finanziert. Er hofft, dass er mithilfe der Jugendlichen alle Exemplare unter die Leute bringen kann. „Dann können wir von den zehn Euro (Verkaufspreis) vielleicht am Ende noch mehr als jeweils fünf Euro an die Flüchtlingshilfe in Ostfriesland spenden.“ Fünf Euro aber sind gesetzt, die gehen auf jeden Fall direkt auf das Spendenkonto.
Nicht nur die Neuntklässler, auch andere Schülergruppen beteiligen sich am Verkauf. Die ersten sind schon aktiv geworden, haben im Vorfeld bereits Werbung gemacht für den Taschenkalender im Format 21 mal 15,5 Zentimeter. Und gleich nach dem Öffnen der Kartons zogen sie durch die Schule, um weitere Wilde- und/oder Kalenderfans zu finden.
Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 17.12.2015, Seite 4.