SPANNENDE ERLEBNISSE IM AUSLAND
ROTARY CLUB Schüler berichten über ihre Erfahrungen in fernen Ländern
Derzeit sind zwei Inbounds in Norden zu Gast
NORDEN – Die drei Norder Schüler Justus Lüken, Jonas Feldmann und Ina Völz haben jetzt vor den Mitgliedern des Rotary Clubs Norden-Nordsee von ihrem Austauschjahr in Südamerika berichtet. Dabei vermittelten sie den Anwesenden lebhaft das Leben in ihren Gastfamilien und den Alltag, besonders auch den schulischen Alltag. Daneben hatten sie bei ihren Reisen in ihren Gastländern noch faszinierende Erlebnisse von Land und Leuten. Ferner stellten sich während dieser Veranstaltung auch die beiden aktuellen Inbounds des Rotary Clubs – Leonardo Villareal aus Mexiko und Matias Leiva aus Chile – im Club vor. Beide gewöhnen sich langsam an Deutschland mit seiner Sprache und seinem Wetter. Ihr großes Interesse ist Fußball.
Darüber hinaus war Gesa Völz unter den Anwesenden, denn sie wird nächstes Jahr für ein Jahr in den Austausch nach Südamerika gehen.
Justus Lüken, war in Brasilien, Chekia, Bundesstaat Bahia, eine Stadt mit 150000 Einwohnern. Die erste Gastfamilie wohnte sehr zentral in einem Mehrfamilienhaus. Die Mitschüler der Privatschule haben ihn sehr positiv aufgenommen. Die Hauptstadt des Bundesstaates, Salvador da Bahia, war regelmäßig das Ziel von Ausflügen am Wochenende. Dort gab es Meer und traumhafte Strände.
Die „Orientation“ des Distrikts fand auch dort statt mit 16 Outbounds im Distrikt. Die Familie verbrachte auch dort ihre Weihnachtsferien. Im dortigen District bekommt jeder Outbound einen Rotaract (genannt Buddy) zugeordnet, der als Ansprechpartner fungiert.
Weihnachten war gekennzeichnet von 35 Grad und eher wenig traditionellem Brauchtum. Silvester verbachte Justus in Barra Grande mit seiner Gastmutter, eine Ausflugsregion an der Küste bei Bahia da Salvador. Im Februar fand eine Rotaryreise nach Rio de Janeiro statt. Beindruckend war die Innenstadt mit vielen europäischen Bauten, das Weltmeisterstadion Maracana und die Jesusstatue auf dem „Zuckerhut“.
Im April führte Lüken ein Ausflug auf den Amazonas mit zirka 80 Rotary-Outbounds. Die Reise begann in Manaos, der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas. Acht Tage ging es mit Booten auf dem Amazonas. In Hängematten wurde nachts geschlafen. Beeindruckend waren Fauna und Flora und das Zusammensein mit den anderen Outbounds.
Ina Völz war in Mexiko, Villamosa, Bundesstaat Tabasco. Die Oma der Gastfamilie hat zu Anfang spanisch mit ihr gelernt, die Eltern haben tagsüber gearbeitet. Die Oma war ihr wichtigster Ansprechpartner. Zu Weihnachten wurde ihr zu Ehren ein echter Tannenbaum aufgestellt, was sonst nicht Tradition ist. Beindruckende Feste waren für sie der traditionelle Geburtstag einer 15-Jährigen und eine Hochzeit.
Die erste Distriktkonferenz war in Cancun, 15 Bus-Stunden entfernt. Hier fand sie wunderschöne Strände mit türkisfarbenem Wasser vor. Der Dias de muertes wird als sehr lebendiger Gedenktag der Gestorbenen gefeiert. Aufregend war auch ein Sturzregen mit Überschwemmungen und Krokodilbesuch auf der Straße.
Über Weihnachten ging es mit der zweiten Familie beziehungsweise mit der zweiten Gastmutter (allein lebend mit Hund) vier Wochen nach Mexiko Stadt. Mit ihr ist Ina sehr viel gereist, sie konnte auch mit ihrer Cousine sehr viel unternehmen, da sie älter war. Jede Stadt in Mexiko ist nach ihrer Erfahrung anders, Sprache, Kultur und Verhalten ändern sich.
Zu den Reisen zählten unter anderem die Rotary-Rundreise mit allen District-Outbounds. Der Rotary Club war ein reiner Frauenclub. Ina Völz war bei jedem wöchenlichen Treffen dabei. Die Rotaracter haben sich auch gut um sie und die Outbounds gekümmert. Die Rotaracter haben zum Beispiel Aktionen in ärmeren Stadtbezirken unternommen.
Die Schule war eher locker und bot kaum Anlass zu Stress. Die Schüler können schlafen während der Unterrichtsstunde, was Ina Völz erstaunte. Sie hat sehr viele Freunde aus Mexiko und der ganzen Welt gefunden. Wichtigster Spruch für sie:„Mi casa es tu casa“.
Jonas Feldmann war in Sao Paolo im Süden Brasiliens. Er wohnte in einem Wohnbezirk mit strengem Wachdienst, ungewohnt, aber sicher. Im Süden gibt es viele italienische und deutsche Auswanderer wie Florianopolis. Die Auswanderer prägen ihre Städte mit Sauberkeit und Ordentlichkeit, wie zum Beispiel Blumenau mit Fachwerk. Eine Rotary-Reise führte durch den Süden Brasiliens inklusive der Wasserfälle Foz de Iguazu mit Dreiländereck Brasilien, Argentinien, Paraguay. Eine Amazonas-Reise gab es ebenfalls – mit beindruckenden Tieren und lauten Nächten, einer Waldwanderung, einer Nacht im Wald, einer Anaconda auf dem Arm, Krokodilen, Sonnenuntergang über dem Fluss sowie dem Besuch bei Ureinwohnern, Rio Blanco, Rio Negro.
Neujahr wurde so gefeiert wie Weihnachten, es waren eher große Familienfeste ohne Brauchtum. Wichtig waren Pools in den Gärten, die überall vorhanden waren und bei Hitze für Abkühlung sorgten. Seine Schule war sehr streng, Handys waren verboten, er erlebte eine starke Kontrolle durch Lehrer und Eltern, die zum Teil sehr, sehr wohlhabend waren.
Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 01.12.2015, Seite 4.