Der Norder Jonah Vogel nimmt mit niedersächsischer Auswahl an der Buffalo-Regatta in Eastern Cape teil

Es war die bisher wohl am weitesten entfernte Regatta, an der je ein Norder Ruderer teilgenommen hat: Jonah Vogel ist von der traditionellen Buffalo-Regatta in East London in Südafrika zurückgekehrt. Hintergrund der Reise war ein Austauschprogramm zwischen dem Landesruderverband Niedersachsen und der Region Eastern Cape in Südafrika, das 2019 begonnen hat.



In dem Projekt wird das Hauptziel verfolgt, eine enge Partnerschaft zwischen den beiden Regionen im Rudersport aufzubauen. Nach den ersten Erkundungsbesuchen 2019 und 2020 erfolgte im September 2022 ein Besuch von zehn Junioren aus der Region Eastern Cape, die unter anderem bei der Norddeutschen Meisterschaft in Hamburg vorbeischauten. Für das Projekt gab es zahlreiche Fördermittel aus Südafrika und natürlich auch aus Deutschland, sodass die gegenseitigen Besuche ermöglicht wurden. Die nun anstehende Visite der niedersächsischen Ruderer in Südafrika wurde von Manja Dickbertel und Steffen Oldewurtel aus Oldenburg organisiert. Oldewurtel, ehemaliger Norder, stellte als Sportlicher Leiter die Gruppe zusammen. In diesem Zug wurden auch Jonah Vogel vom NRC und sein Zweier-Partner Jann de Boer vom Emder RV berufen. Für die Reise wurde Vogel vom Norder Ulrichsgymnasiums für eine Woche vom Unterricht freigestellt.
Für die Sportler begann die Reise am Bremer Flughafen, von wo es über Frankfurt und Johannesburg nach East London ging. Die rund 17-stündige Reise konnte zwar mit Schlafen und Filmgucken einigermaßen überbrückt werden, war aber natürlich anstrengend. Am Ziel erwartete die Ruderer dann zuerst ein Hitzeschock, denn in Südafrika ist zurzeit Hochsommer mit Temperaturen um die 30 Grad. Da der Norder vor Reisebeginn nicht ganz gesund war, fiel vor allem ihm die Akklimatisierung etwas schwerer.
Nach der Ankunft wurde erst einmal das Bootsmaterial besichtigt und die Zimmer eingerichtet. Die Teilnehmer konnten in einem Gästehaus übernachten und wurden dort sehr gut verpflegt. In den Tagen vor der Regatta stand die Vorbereitung im Mittelpunkt. Trainer Steffen Oldewurtel setzte zwei Trainingseinheiten pro Tag an. Gerudert wurde auf dem Buffalo River, der in East London in den Indischen Ozean mündet. Teilweise mussten die Sportlerinnen und Sportler bereits um 5 Uhr morgens aufstehen, um den strikten Zeitplan einzuhalten. Spätestens jetzt wurde allen klar, dass dies kein Urlaub, sondern ein knallhartes Trainingslager war. Dennoch kam auch das Kulturprogramm nicht zu kurz. Um Land und Leute kennenzulernen, wurden verschiedene Ausflüge unternommen. Dabei wurde unter anderem die raue Küste des Indischen Ozeans besucht. Höhepunkt des Aufenthalts war für die Sportler aber eine Safari, auf der Löwen, Giraffen und Zebras bestaunt werden konnten.
Nach fünf Tagen Vorbereitung stand die Buffalo-Regatta vor der Tür. Der Wettkampf wird mit wenigen Unterbrechungen bereits seit 1881 jährlich ausgetragen und blickt daher auf eine lange Tradition zurück. Mit rund 2000 Teilnehmern ist sie zudem eine der größten Regatten in ganz Südafrika. Neben einigen Rudervereinen treten hier vor allem zahlreiche Colleges an, die Rudern als Sport betreiben.
Die dreitägige Veranstaltung begann mit den Vorläufen. Am zweiten Tag folgte eine Sprint-Regatta über 500 m, die vom Selborne College ausgerichtet wurde. Am letzten Tag fanden die Finalläufe der Buffalo-Regatta statt. Jonah Vogel und Jann de Boer traten im Zweier ohne Steuermann sowie im Doppelzweier an. Auf der Buffalo-Regatta lernten beide die 2000-Meter-Strecke kennen, obwohl sie als B-Junioren in Deutschland eigentlich nur 1500 m absolvieren müssen. Auch die Bedingungen waren nicht immer optimal, denn trotz der umgebenden Hügel gab es zeitweise lebhaften Wind und entsprechende Wellen.
Im Doppelzweier konnte sich das ostfriesische Duo mit einem dritten Platz und der sechstschnellsten Zeit für das Finale qualifizieren. Dort ruderten sie auf den sechsten Platz. Im Zweier ohne Steuermann reichte es im Vorlauf sogar für den zweiten Platz. Aufgrund der zahlreichen Meldungen war die Zeit der beiden allerdings nicht unter den besten sechs, sodass sie das Finale verpassten.
In besonders guter Erinnerung bleibt die Regatta für die Sportlerinnen und Sportler auch wegen der tollen Gastfreundschaft der Südafrikaner. „Wir hatten einen großen Fan-Club, der uns bei jedem Rennen angefeuert hat“, berichtete Vogel begeistert. Abseits des Wassers wurden viele Kontakte geknüpft, auch der obligatorische Trikottausch durfte nicht fehlen, sodass der Abschied am Morgen nach der Regatta allen schwerfiel.
Nach einer fast 24-stündigen Heimreise waren die Teilnehmer froh, wieder zu Hause zu sein. „Die Reise war für alle ein einmaliges Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen werden“, betonte Jonah Vogel.
Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 27.02.24, Seite 11.