Die Samson-Familienstiftung zeichnet das Engagement von sieben jungen Menschen aus: „Relais de la Mémoire“

Es war dieser eine Satz, den Dr. Martin Stötzel, Vorsitzender der Jury des Vereins zur Förderung der Präventionsarbeit in Norden, sagte, und der wohl ausdrückte, was alle dachten: „Dieses Engagement, das Sie zeigen, das brauchen wir in unserem Land“, so Stötzel und dankte anerkennend in Richtung der jungen Preisträgerinnen und Preisträger und ihrer Lehrerin Petra Drüke. Die Schülerinnen und Schüler sind Mitglieder der Arbeitsgruppe Relais de la Mémoire. Diese Gruppe erhielt am Freitagabend in der Aula des Ulrichsgymnasiums den Samson-Preis für gesellschaftliches Engagement und Verantwortung. Er ist mit 2500 Euro dotiert.

 

Die Verleihung des Samson-Preises stand im Zeichen der Jugend. Da gab es mit den Schwestern Clara und Marit Stenger sowie Erik Bahlmann das junge Trio Tutti di mare, das den musikalischen Rahmen absteckte. Da hielt Niels Biermann, Sohn von Peter Biermann, den Präsidenten der Dr. Heinz E. & Edith Samson-Familienstiftung, ein Grußwort. Biermann machte deutlich, wie wichtig auch heute nach wie vor Zivilcourage gegen Ausländerfeindlichkeit und gegen Ausgrenzung sei. Der Holocaust sei nicht über Nacht entstanden. „Wir dürfen nicht schweigen.“ Der Samson-Preis sei ein Preis „gegen das Vergessen“. In Richtung der Mitglieder der AG Relais de la Mémoire sagte er: „Vielen Dank für Ihre Arbeit, sie macht uns Mut.“ Hayo Wiebersiek, stellvertretender Norder Bürgermeister, strich heraus: „Sie beweisen, dass sich junge Menschen nach wie vor engagieren. Sie sind ein Beispiel für uns alle.“

Die Laudatio hielt Dr. Matthias Stenger, Jury-Mitglied des Samson-Preises. Er machte deutlich, wie herausragend die Arbeit der jungen Mitglieder der AG sei: Sämtliche Kriterien des Preises, wie Stärkung der Demokratie und Förderung der Zivilcourage, wie Toleranz und Verständigung zwischen Kulturen und Religionen, wie Bekämpfung von Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus „erachtet die Jury in den Zielen des Relais de la Mémoire in vorbildlicher Weise erfüllt“. Die AG schlage eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft, „indem sie bei jungen Menschen die Lust am persönlichen, gesellschaftspolitischen Engagement weckt“. Dazu zähle auch die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Friedenssicherung und der Bewahrung des Rechtsstaates.

Dann kamen die Preisträger zu Wort: Eiko Remmers, Thees Dehne, Edda Mellies, Fenja Mertens, Maja Schirmers, Ida Carstens und Laura Trinh präsentierten den Gästen ein Projekt des Norder Relais: In kurzen prägnanten Theatersequenzen stellten sie das Leben der gebürtigen Norderin Recha Freier vor, die die Jugend-Aliya gegründet und Tausende jüdischer Kinder gerettet hatte, indem sie ihnen zur Flucht nach Israel verhalf. Viel Applaus gab es für die Darbietung.

Text und Foto: Michaela Kruse