Kultusminister Tonne verleiht Schülerfriedenspreise an niedersächsische Schulen

Ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung wollten die Schüler des Ulrichsgymnasiums setzen und wurden nun sogar dafür geehrt. Gestern verlieh Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) den Niedersächsischen Schülerfriedenspreis, den Zivilcouragepreis sowie einen Sonderpreis zum Landes-Geburtstag an fünf Schulen. Von 40 eingesendeten Bewerbungen schaffte es das Norder Ulrichsgymnasium mit ihrem Projekt „Du bist nicht allein“ auf den zweiten Platz und gewann gleichzeitig 1250 Euro.

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Die Veranstaltung fand nicht wie geplant in Hannover, sondern coronabedingt nur digital statt. Dafür kamen die Schüler der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, der Schulleiter des UGN, Wolfgang Grätz, die Lehrerinnen Fenna Rinke und Silja Göldner, die die AG leiten, sowie einige ehemalige Schüler, die maßgeblich an dem Projekt beteiligt waren, in der Aula der Schule zusammen. Digital zugeschaltet wurden der Moderator Christoph Dannowski, Kultusminister Tonne und die anderen Gewinnerschulen.
Der Beitrag des UGN, „Du bist nicht allein“, ist ein Zusammenschnitt einzelner Veranstaltungen, die im Rahmen der genannten AG ins Leben gerufen wurden. Wie etwa ein von den Schülern selbst komponiertes Lied, das 2019 auf dem Weihnachtskonzert der Schule aufgeführt und sowohl auf Deutsch als auch auf Arabisch verfasst wurde. Tonne lobte die Schüler für ihr Engagement: „Die Schüler haben sich die Platzierung durch die vielen tollen und bemerkenswerten Vorhaben sehr verdient.“
Vor ungefähr zweieinhalb Jahren sei die AG von sechs Schülern mit Migrationshintergrund initiiert worden, nachdem man sich in einem „Deutsch als Zweitsprache“- Kurs kennengelernt habe, erzählt Mohammad Ahmad, ehemaliger Schüler und Mitbegründer. Man wolle die anderen Schüler an ihren alltäglichen Erfahrungen teilhaben lassen. In Zusammenarbeit mit Fenna Rinke, Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, Englisch und Geschichte, konnte die AG insgesamt 40 weitere Schüler für ihre Zwecke gewinnen. Die Schule habe kein Rassismusproblem, sagt die Lehrerin, man wolle sich einfach für die Demokratie und ihre Werte einsetzen.
Neben einer Weiterbildungsfahrt nach Papenburg zur Historisch-Ökologischen Bildungsstätte (HOEB) waren weitere Veranstaltungen schwierig umzusetzen. Eine Projektwoche zum Thema Demokratie sei zwar bewilligt worden, aber wegen des Corona-Lockdowns noch nicht durchführbar gewesen, so Rinke.

Weitere Gewinner
Platz eins des Schülerfriedenspreises holten sich die Berufsbildenden Schulen Osterholz-Scharmbeck für ihr Projekt „Ein Mahnmal für die Muna“, wofür sie 1500 Euro Preisgeld erhalten haben. Hinter dem UGN auf dem dritten Platz landete die Carl-Friedrich-Gauß-Schule aus Hemmingen für ihr Vorhaben „Celebrate Diversity – Identitätskonstruktionen“ und gewann dadurch 1000 Euro für die Schule.
Neben den Schülerfriedenspreisen gab es zwei Sonderpreise, die mit jeweils 1500 Euro Preisgeld dotiert sind. Den Zivilcouragepreis erhielt das Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht für seine Pausenhofaktion gegen Rassismus im Februar 2020, die eine Reaktion auf den Anschlag von Hanau darstellt. Einen weiteren Sonderpreis gab es anlässlich des Geburtstages des Landes Niedersachsen. Hier konnte eine Hauptschule aus Osnabrück punkten. Die Alexanderschule Wallenhorst setzte sich mit dem Projekt „Vom Einrad zum Tandem“ durch und errrang den Sonderpreis „Wir in Niedersachsen. 75 Jahre Niedersachsen“.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 09.12.21, Seite 4.
Autorin: Melanie Robin
Fotos: Ute Bruns 

Hier finden Sie noch einen Link zum Abschlussvideo "Schülerfriedenspreis 2020/21", bereitgestellt vom Kultusministerium, sowie das selbst komponierte Lied: "Du bist nicht allein".