BEGEGNUNG Norder Gymnasiasten haben Partnerschule in Metz besucht
NORDEN – Der Schüleraustausch mit dem Lycée Fabert in Metz ist am Ulrichsgymnasium zu einer festen Institution geworden, doch diesmal stand die Fortführung dieser Kooperation auf Messers Schneide, denn es war auch kurz nach den Sommerferien noch nicht klar, wer auf der französischen Seite die Organisation des Austausches übernehmen sollte, nachdem Monsieur Giotto, der dies über 15 Jahre lang gemacht hat, in Pension gegangen war. Glücklicherweise hat sich eine junge Lehrerin am Lycée Fabert gefunden.

Sie und die französischen „Correspondants“ (=„Corres“) haben Ende 2017 die 38 Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs aus Norden in Metz empfangen und für die ganze Gruppe ein sehr abwechslungsreiches Programm ausgearbeitet. So fuhren alle gemeinsam nach Straßburg, besichtigten dort das Europaparlament und hatten außerdem Zeit, die Stadt in ihrem vorweihnachtlichen Glanz zu erkunden.

Eine weiterer Ausflug führte die deutschen Jugendlichen nach Scy-Chazelles. Dort hat Robert Schuman gelebt, der als Außenminister Frankreichs in den 50er-Jahren in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Staatsmännern die Bedingungen für den dauerhaften Frieden in Europa geschaffen hat. Die Mädchen und Jungen konnten in dem vor Ort entstandenen „Europazentrum“ bei einem Quiz ihr Wissen über Europa erweitern und den Geist Robert Schumans bei einer Besichtigung seines Wohnhauses erspüren.
Neben Exkursionen und Besichtigungen steht bei solch einem Austausch natürlich die Begegnung mit den etwa gleichaltrigen französischen „Corres“ und ihren Familien im Vordergrund. Hier erfuhren sie, dass die im Klassenraum zum Teil mühsam erlernte Fremdsprache in der Praxis Bestand hat, und es bereitete große Freude, auf Französisch zu kommunizieren. Die deutschen Jugendlichen lernten nicht nur das Alltagsleben, sondern auch den französischen Schulbetrieb kennen und entdeckten gravierende Unterschiede zu ihrem eigenen Schulalltag.
Nach einer Woche flossen dann auch die Tränen beim Abschied aus Metz. Es bleibt ein Trost: Ende Mai kommen die „Corres“ nach Norden. Bis dahin werden sicherlich noch viele SMS, Mails und Chats geschrieben...

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 21.02.2018, Seite 5.