Vom 16. bis 23. Oktober fanden am Ulrichsgymnasium für die Schüler der 6. und 7. Klassen Projekttage zur Mobbingprävention statt.

In den ersten beiden Tagen erlebten die 6. Klassen ein interaktives Theaterstück zum Thema „Mobbing“, präsentiert von der Gruppe „Mensch: Theater! Theaterpädagogik mit Biss“, geleitet von Tobias Gerstner. Während und nach der Vorführung einiger typischer Szenen, die zeigen, wie Jugendliche ausgegrenzt und systematisch gemobbt werden, wurden auf der Grundlage des Geschehens alternative Verhaltensmuster im szenischen Spiel erarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler durften ihre Ideen als Schauspieler auf der Bühne selbst verwirklichen oder als Regisseur einem der Schauspieler Handlungsanweisungen geben. Auf diese Weise erlebten bzw. erlernten die Jugendlichen hautnah, wie sie sich bei Mobbing „richtig“ verhalten und auf diese Weise zur Deeskalation beitragen können.
Außerdem erlebten die Sechstklässler einen weiteren Projekttag zum Thema Cybermobbing, der auch für alle Schüler des 7. Jahrgangs durchgeführt wurde.
Dieser Projekttag wurde von einem Mitglied des Mobbinginterventionsteams, zu dem Frau Baaske, Frau Burlage, Herr Deckena und Frau Jürgens gehören, gemeinsam mit dem Klassenlehrer gestaltet und durchgeführt.
Bei diesem Tag ging es im Wesentlichen darum, aufbauend auf den jeweiligen Vorkenntnissen und Erfahrungen der Klasse Handlungskompetenz im Umgang mit sozialen Netzwerken im Allgemeinen und im Umgang mit Cybermobbing im Besonderen zu erlangen.
Ein Aspekt war die Auseinandersetzung mit den rechtlichen Grundlagen. Beleidigung, Nachstellung, üble Nachrede, Verstöße gegen das Recht am Bild: Diese Delikte werden strafrechtlich verfolgt. Cybermobbing ist strafbar.
Vor allem aber sollte sich jeder Schüler respektiert und in seiner Klasse sicher fühlen dürfen. Der Projekttag soll präventiv mit dazu beitragen, dass diese Haltung selbstverständlich ist. In diesem Zusammenhang wurden durch entsprechende Übungen und durch die Auseinandersetzung mit einem Film zum Thema Cybermobbing die Schüler eingeladen, sich in die Lage eines Schülers zu versetzen, dessen Leben durch Cybermobbing zerstört wird. Cybermobbing darf nicht geduldet werden, dies war die Erkenntnis der Schüler in dieser Arbeitsphase.
Was aber tun, wenn man doch selbst oder als Zeuge Opfer von Cybermobbing wird? Im nächsten Schritt erarbeiteten die Schüler Möglichkeiten, wie sie sich angemessen zur Wehr setzen könnten. Erweitert wurde der Katalog dieser Maßnahmen durch konkrete Informationen (wie sichere ich z. B. Beweise durch einen Screenshot) und Hinweise auf Internetseiten und inner- wie außerschulische Berater, an die sich der Betroffene wenden kann. Diese Maßnahmen wurden durch die Gestaltung eines Plakats gesichert und im Klassenraum ausgestellt. Einige Klassen unterzeichneten am Ende des Projekttages einen Vertrag, in dem sich alle Schüler zu einem respektvollen Umgang miteinander verpflichteten.

Ulrike Baaske, Silke Burlage, Jürgen Deckena, Martina Jürgens