Nie ma problemu! Schüler des Ulrichsgymnasiums versuchen sich im polnischen ‚way of life’

„Das Wort ‚unmöglich’ gibt es im Polnischen wohl nicht!“ Zu diesem Schluss gelangte eine Schülergruppe des Ulrichsgymnasiums Norden, die in Elblag einen Schüleraustausch erlebte.

Egal, ob es darum ging, die gewaltigen Kuchenberge, die zwangsläufig von dem unglaublich üppigen Willkommensbüffet übrig bleiben mussten, in einem winzigen Kühlschrank zu verstauen oder ob fünf Personen mit riesigen Koffern in einem Kleinwagen Platz finden sollten: Kein Problem. Die polnischen Gastgeber erwiesen sich als fantasievolle Meister der Improvisation, das sollten die 14 Gymnasiasten und die sie begleitenden Lehrer Jochen Fischer und Martina Jürgens schnell merken. Das Programm war allenfalls ein unverbindlicher Hinweis auf eine mögliche Aktivität, dem keinesfalls stoisch zu folgen war. Und so erlebten die Teilnehmer des Austausches vom 17. bis 24. September acht äußerst spannende und ereignisreiche Tage in Elblag, wo sie bei den Familien ihrer Austauschpartner untergebracht waren und die polnische Gastfreundschaft zu schätzen lernten. Ein umfangreiches Besichtigungsprogramm wie z.B. der Besuch der Altstadt Danzigs, der Westerplatte, der deutschen Minderheit in Elblag und der Kreuzritterfestung Marienburg sorgten für weitere interessante Einblicke in die Kultur und Geschichte des Landes. Außerdem nahmen die deutschen Jugendlichen auch am Schulleben der Gastschule teil und erlebten neben dem Unterricht eine ganz andere Art, sich von den Mühen des Lernens zu erholen: In der ersten großen Pause versammeln sich alle (!) Lehrer und Schüler der Schule zu einer Andacht in einem großen Raum, um gemeinsam zu beten. Aber auch die weltlichen Freuden kamen nicht zu kurz. So kochten die deutschen und polnischen Jugendlichen gemeinsam Piroschki und feierten ausgelassen bei einer Schülerdisko. Der Austausch endete, wie ein guter Austausch zu enden hat: Am letzten Tag lagen sich vor der Abfahrt der deutschen Gäste fast alle weinend in den Armen und waren untröstlich über die bevorstehende Trennung. Nur gut, dass der Gegenbesuch der polnischen Schüler in Norden schon fest für den kommenden März geplant ist.

Martina Jürgens