Anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes hat der Verein Gnadenkirche Tidofeld (Dokumentationsstätte zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Niedersachsen und Nordwestdeutschland) in Zusammenarbeit mit dem Ulrichsgymnasium Norden und der Musikschule in Miastko in Polen eine deutsch-polnische Theateraufführung vorbereitet.
Der Titel: „1945 – 2015. Die vielen Gesichter der Erinnerung“, denn die Erinnerung der europäischen Nationen an den Zweiten Weltkrieg ist sehr unterschiedlich.
Die Aufführung findet heute um 19.30 Uhr im Theatersaal der Oberschule Norden statt, Einlass ist um 19 Uhr.
„Wir wollen damit aktiv Versöhnungsarbeit leisten“, sagt Zbigniew Kullas, der die Aufführung zum fünften Mal organisiert. Nach dem Kriegsende seien viele Deutsche aus den ehemaligen Ostgebieten im heutigen Polen nach Norden gekommen.Umgekehrt lebten heute viele Polen in diesen Gebieten. „Die dritte Generation kann nun die Geschichte aufarbeiten“, erläutert Kullas.
Der Termin am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit ist gezielt gewählt worden. Das Stück befasst sich mit dem Thema Krieg, Gewalt und Entmenschlichung und stellt das tragische Schicksal von Menschen in den Mittelpunkt. „Wir spielen in unseren Texten auf die Flüchtlingssituation an“, so Kullas. Die vorgetragenen Texte würden dadurch wieder aktuell.
Auch technisch sei der Vortrag ansprechend gestaltet, erzählt der Organisator im Gespräch mit dem KURIER: „Die von den Schülern vorgetragenen Texte werden mit Bildprojektionen untermalt. Außerdem gibt es ein Bühnenbild.“
Die Karten für die Aufführung kosten acht Euro und sind im Ulrichsgymnasium sowie an der Abendkasse erhältlich. Schüler und Studenten zahlen sechs Euro.
Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 02.10.2015, Seite 4.